Wahlanalyse Michigan Demokraten

Bernie hat in Michigan gegen alle Wahrscheinlichkeiten (Fivethirtyeight gab ihm eine 1 % Chance) einen Überraschungssieg davongetragen und sich gegenüber dem letzten Fox Poll um 39 % verbesserte. Ich bevorzuge den YouGov Poll, wo er sich jedoch auch um 15 % verbesserte. Nicht nur erhöht Michigan Sanders Chancen am 15. März zu gewinnen. Mit Mississippi hat auch der letzte grosse Staat gewählt, den Hillary Clinton entspannt und klar gewinnen konnte.

Stand der US-Vorwahlen zwischen Clinton (gelb) und Sanders (grün): Wikimedia/Spartan7W cc by-sa

Schauen wir uns doch noch etwas detaillierter an, wie der Rest dieses Monats verlaufen wird.

Am 12. März werden die Nördlichen Marianeninseln wählen. Dort stellen Asiaten (49.9 %) und Pazifische Indigene (34.9 %) die grosse Mehrheit, Multirassische (12.7 %), Weisse (2.1 %), Schwarze und Latinos (zusammen weniger als 1 %) sind nur kleine Minderheiten. Das sind mehr Asiaten als in Samoa, diese sind jedoch ebenfalls eher Clinton Unterstützer. Ich gehe deshalb davon aus, dass Clinton ihn gewinnt. Der Commonwealth hat jedoch nur 6 Delegierte und ist deswegen nicht sehr wichtig.

Am 15. März wählen dann Florida, Illinois, Missouri, North Carolina und Ohio. Diese Staaten haben eine ähnliche Demografie wie Michigan (zwischen 75 und 90 % Weisse),  weswegen Sanders (auch wegen seiner Verbesserung bei Afroamerikanern) hier gute Chancen hat, alle mehr oder weniger knapp zu gewinnen. Es wäre aber nicht überraschend, wenn einer der Staaten aus der Reihe tanzen würde. Wenn Sanders aber Gewinne einfahren kann in diesen Staaten, wäre das sehr wichtig,  da insgesamt 691 Delegierte vergeben werden.

Am 21. März wählen die Auslandsdemokraten, zu denen ich leider keine Informationen haben, aber auch diese vergeben nur 13 Delegierte.

Am 22. März Arizona, Idaho und Utah die ebenfalls einen Anteil von zwischen 50-90 % Weisse in der Bevölkerung haben. Idaho und Utah sind eher für Sanders, während Arizona knapp werden könnte. Zusammen vergeben diese ,ebenfalls noch wichtigen, Staaten 131 Delegierten. Arizona vergibt 75, was diesen Tag vielleicht noch für Clinton entscheiden könnte.

Am 26. März wählen dann Washington, Alaska und Hawaii. Hier wird es wieder etwas schwieriger für Sanders,  denn Washington hat nur einen Weissenanteil von 70 % und ist nur mit Minderheitenstimmen zu holen, die Sanders fehlen könnten. Alaska ist der einzige Staat, in dem die Indigenen mit einem Anteil von rund 15 % eine Rolle spielen. Von den Daten, die ich finden konnte, haben Indigene immer überwiegend für Sanders gestimmt. Man muss dabei aber beachten, dass die Inuits im Norden eine vollkommen andere Kultur haben als die Indigenen des Südens. Hawaii hingegen wird wegen seines grossen asiatischen Bevölkerungsanteil wahrscheinlich an Clinton gehen, hat jedoch nur 25 Delegierte.

Insgesamt wird Clinton sehr kämpfen müssen, vor allem da nun sogar Afroamerikaner immer mehr zu Sanders überlaufen. Doch auch er wird sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen können, denn obwohl das Momentum auf seiner Seite ist, muss er den 15. deutlich gewinnen und einen starken Wahlkampf betreiben, wenn er wirklich aufholen will. Dies ist das erste Mal, dass sowohl Zeit als auch Momentum auf Sanders Seite ist. Für ihn heisst es nun, jetzt oder (wahrscheinlich) nie, er muss diesen Moment nutzen.

Quellen

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