Nachdem die Landtagswahlen in Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz vorüber sind, ist die AfD universell zum Wahlsieger erklärt worden. Und daran habe ich auch nicht wirklich etwas auszusetzen. Doch ich denke, es gab einen anderen, etwas heimlicheren Gewinner, die FDP.

Die FDP hat in Baden-Württemberg 8.3 %, in Sachsen-Anhalt 4.9 % und in Rheinland-Pfalz 6.2 % erreicht. Wenn man das mal so anschaut, dann sind diese Ergebnisse nicht wirklich überwältigend. Doch wenn man mal beobachtet, dass sie es in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz wieder in den Landtag zurückgeschafft haben, sehen diese Ergebnisse schon besser aus.

In den gleichen Bundesländern wurden auch die bestehenden Regierungen abgewählt. In Baden-Württemberg hat nämlich die SPD praktisch die Hälfte ihrer Stimmen verloren und der Grüne Kretschmann muss nun um seinen Regierungsposten bangen. In Rheinland-Pfalz hingegen haben die Grünen rund zwei Drittel ihrer Stimmen verloren, was auch dem regierenden Kabinett mit SP-Frau Dreyer nicht sehr gut bekommen dürfte. Diese zwei Regierungen sind also, trotz der Beliebtheit ihrer Ministerpräsidenten und der Vormachtstellung ihrer Parteien, alles andere als gesichert, und hier kommt die FDP ins Spiel.

Sie könnte sehr gut als Mehrheitsbeschaffer für diese wackelnden Ministerpräsidenten dienen, oder die Opposition unterstützen, und das zu ihren Bedingungen (auch wenn zur Unterstützung der CDU noch die Grünen, in Rheinland-Pfalz, und die SPD, in Baden-Württemberg, gebraucht würden). Wenn es für die FDP ganz gut läuft, können sie demnächst wahrscheinlich einige Minister stellen und sich vielleicht sogar etwas profilieren (auch wenn das ja bekanntlich als Juniorpartner nicht so gut läuft). Trotzdem, nach dem Tiefflug der FDP seit der Bundestagswahl 2013 ist dies ein Lichtblick in dem langen, dunklen FDP-Tunnel.

Quellen

• Die Landtagswahl Übersicht von SPON

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