Mutter Teresa: Missionarin und Monster

Wegen eines zweiten bestätigten Wunders wird Mutter Teresa nun wohl heilig gesprochen. Die Heiligen der katholischen Kirche sind oft keine … nun Heiligen, doch dies überrascht sogar mich. Mutter Theresa ist neben dem Dalai Lama die am meisten überschätzte Prominente des letzten Jahrhunderts.

Mutter Teresas Antrieb für ihre guten Werke war nicht, dass sie den Menschen tatsächlich helfen wollte, nein, sie wollte gute Werke verrichten, um in den Himmel zu kommen. Ihr Egoismus trieb sie an und nicht der Wille, den Armen und Kranken wirklich zu helfen.

Dies zeigte sich auch in der halben Arbeit, die sie verrichtete. Als Christin dachte sie, dass ihre Patienten, um in den Himmel zu kommen, unter ärmlichsten Umständen und „bescheiden“ leben müssten. In den primitiven Massenunterkünften, die sie gründete, herrschten oft katastrophale Zustände, und das Personal war nicht richtig ausgebildet. Einige dem Orden gespendete Gebäude wurden sogar umgestaltet, um möglichst ärmlich und schlicht ausgestattet zu sein. Es wurden alte Matratzen benutzt, es wurde kaum geheizt und Nahrung war oft nicht in genügendem Masse vorhanden. Mutter Teresa selbst lehnte eine Spende der Stadt Boston ab (ein Haus, um eine Obdachlosenunterkunft zu errichten), weil sie sich weigerte, von der Stadt vorgegebene Anpassungen zu machen, die nicht mit ihrer extremen Askese vereinbar waren.

Auch mit dem Orden allgemein gab es schlimme Probleme. So verschwanden zum Beispiel Millionen von Dollars auf intransparenten Konten, und es wurden viele Leute ohne ihre Zustimmung auf dem Totenbett getauft.

Von ihren gesellschaftlichen Ansichten gar nicht zu sprechen. Mutter Teresa war eine Gegnerin der Abtreibung und bezeichnete es als „Genozid“ an Ungeborenen. Eine ähnliche Einstellung pflegte sie gegenüber der kommunistischen Regierung, die in den Bengalen um 1977 die Macht ergriff. Diese versuchte den armen durch eine Landreform wirtschaftliche Unabhängigkeit zu geben. Mutter Teresa jedoch bekämpfte sie aufgrund ihrer konservativen und fundamentalistischen Einstellung.

Quellen

  • Navin Chawla: Mutter Teresa. Die autorisierte Biographie. Goldmann, München 1993, ISBN 3-442-12488-3, S. 13.
  • Robin Fox: Mother Theresa’s care for the dying. In: The Lancet, 17. September 1994; 344(8925), S. 807–808, PMID 7818649.
  • Dave Hunt: Die Tragödie von Mutter Teresa. CLV 1999 (Auszug mit Quellen)
  • Bishnupriya Ghosh: Global Icons: Apertures to the Popular. Duke University Press, Durham 2011, S. 298, ISBN 978-0-8223-5016-3
  • “Works of love are always a means of becoming closer to God.” Zitiert nach Susan Kwilecki, Loretta S. Wilson, 1998, S. 211
  • Susan Kwilecki, Loretta S. Wilson, 1998, S. 212f
  • Susan Kwilecki, Loretta S. Wilson, 1998, S. 215, 218
  • Artikel über Heilligsprechung von der WELT

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