Der Russe nun auch in Frankreich

Die Kampagne von Emmanuel Macron, der wie François Fillon und Marine Le Pen  für die französischen Präsidentschaft kandidiert, hat nun auch einen politischen Kunstgriff angewendet, in dem Macrons Kampagne die Russen für alles verantwortlich macht.

In einem Interview der französischen Zeitung Journal du Dimanche  hat der französische Aussenminister Jean-Marc Ayrault behauptet, dass Russland hinter Cyberattacken auf Macrons Organisation «En Marche!» stecke. Er stützt sich dabei auf Aussagen von Richard Ferrand,  Generalsekretär von «En Marche!».

Die Beweise? Die IP-Adressen kamen aus der Ukraine. Abgesehen davon, dass die Ukraine keine russische Puppe mehr ist, wäre es ja trotzdem möglich, dass die Hackerangriffe aus dem Donbass kamen. Aber sogar dann gibt es keine Beweise, da die Hacker wahrscheinlich eine Proxy-Adresse benutzt haben. Und sogar wenn wir annehmen, dass die Hackerangriffe von Russen aus der Ukraine durchgeführt wurden, sagt das nichts darüber aus, wer die Angriffe in Auftrag gab.

Emmanuel Macron, Foto: Französische Regierung , CC by-nc 3.0
Emmanuel Macron, Foto: Französische Regierung , CC by-nc 3.0

Als weiterer Beweis wurde die angebliche Beeinflussung der US-Wahlen durch Russen angeführt. Diese hatten ebenfalls keine faktische Grundlage. Deswegen hat die russische Regierung die Anschuldigungen sofort dementiert.

Welches Interesse hätte die russische Regierung, Macron zu diskreditieren ? Beide Konkurrenten von Macron, Le Pen und Fillon, sind für das Ende der Sanktionen gegen Russland. Wer sich etwas damit beschäftigt, weiss jedoch, dass es zwar im Interesse Russlands ist, die Sanktionen aufzuheben. Noch mehr aber ist es im Interesse von Frankreich und Europa.

Während Putin sich trotz Sanktionen weiterhin grosser Beliebtheit erfreut, wird und hat Europa durch die Sanktionen schon beträchtlichen wirtschaftlichen Schaden erlitten. Doch es scheint momentan vielen in Europa und Amerika daran zu liegen, eine Mentalität des Kalten Krieges zurückzubringen.

Frankreich und auch Europa wären stärker, wenn sie sich von der USA und der NATO los sagten und näher mit Russland zusammenarbeiten würden. Das ist sicher einem neuen Kalten Krieg vorzuziehen.

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