In den USA können wir momentan die Bildung einer unheiligen Allianz zwischen Neokonservativen und Establishment-Demokraten beobachten. Diese bildet sich vor allem um die Verschwörungstheorien von Fake News und dem russischen Einfluss auf die Wahl.

Die Washington Post veröffentlichte einen Artikel in dem sie mehrere Webseiten beschuldigte, russische Propaganda zu verbreiten. Darunter nannte sie Seiten, die durchaus pro-russisch berichten wie z. B. Sputnik News, aber auch legitime News-Seiten wie Naked Capitalism, Zero Hedge, Drudge Report und sogar Wikileaks ! Alles respektierte sowohl linke als auch rechte unabhängige Outlets.

Die zwei Quellen der Washington Post sind Clint Watts und die Organisation PropOrNot. Keine von beiden ist unabhängig. PropOrNot , von der die Liste stammt, ist eine Organisation, auf die der amerikanische Senator Joseph McCarthy stolz wäre, eine gesichtslose Organisation, die einen Grossteil ihrer Methodik geheimhält extrem fragwürdige Definitionen von Propaganda anwendet (wer glaubt, Aggressionen gegen Russland könnten gefährlich werden, verbreitet angeblich Propaganda, auch die Kritik westlicher Regierungen ist angeblich Propaganda) und von der Regierung fordert, sie solle Journalisten untersuchen. Dazu kommt, dass viele der angeblichen „Verbündeten“ der Seite nichts mit ihr zu tun haben wollen. Clint Watts, einer der angeblichen „Experten“, arbeitete zuvor für das FBI und ist Mitglied eines konservativen Think Thanks.

Es ist wohl klar das die Post in ihrer Hast, „russische Propaganda“ und „Fake News“ aufzudecken, ihre journalistischen Prinzipien schnell aufgab. Sie leidet unter dem, was in Amerika als „confirmation bias“ bezeichnet wird, d. h. dass sie ohne echtes Factchecking falsche Fakten (man könnte sie fast Fake News nennen) verbreitet, um ihr Narrativ zu bestätigen. Inzwischen musste die Washington Post eine mehr oder weniger zufriedenstellende Klarstellung an den Anfang ihres Artikels stellen. Vielleicht auch, weil die linke Seite Naked Capitalism mit einer Diffamierungsklage drohte.

Eine weitere Verschwörungstheorie, die sich verbreitete, ist, dass die Leaks der demokratischen Partei von russischen Hackern kommen. Diese Theorie kommt von der CIA. Das ist die gleiche Organisation, die behauptete, Saddam Hussein hätte Massenvernichtungswaffen, und allgemein für ihre chronischen Lügen bekannt ist. Dazu kommt noch, dass Mitglieder der CIA-Führung offen Partei für Clinton ergriffen, während das FBI, dessen Führung eher trumpfreundlich ist, Trump entlastete.

Fazit

Es ist klar, dass die Mainstream Media ihre journalistische Integrität immer mehr opfern, um ein Narrativ vom bösen Russen und den Fake News zu verbreiten. Um dieses Narrativ zu verbreiten, stürzen sie sich auch auf die lächerlichsten (Nicht-)Beweise und vernachlässigen journalistische Prinzipien wie Factchecking. Verbreitet werden diese Theorien von einer Allianz aus anti-russischen Neocons und Establishment-Demokraten, die immer noch nach Schuldigen für ihre Wahlniederlage suchen. Wenn sich dieser Trend fortsetzt, wird die amerikanische Öffentlichkeit auf diese Periode irgendwann zurückblicken wie auf die McCarthy-Ära.

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